Rezension: Romulus der Große - Friedrich Dürrenmatt

• Hallo Ihr Lieben, ich möchte meine Rezensionswoche gerne mit einem dramatischem Werk starten. Daher habe ich mir die Komödie "Romulus der Große" von Friedrich Dürrenmatt herausgepickt. Der eine oder andere wird sich sicher fragen, wieso ein dramatisches Werk? Und warum dann ausgerechnet Dürrenmatt? Die zwei Fragen sind relativ schnell beantwortet. Ich bin ein absoluter Fan von dramatischen Werken und setze mich in meiner Freizeit gerne mit Ihnen auseinander, auch außerhalb der Theater - AG. Dass die Wahl auf ein Werk von Dürrenmatt hängt viel damit zusammen, dass er während meiner Schulzeit, die erst vor einem Monat endete, mein absoluter Lieblingsdramatiker war. So aber jetzt möchte ich Euch endlich das Buch vorstellen. 

So aber hier erst einmal die

Kurzfakten:

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• Titel: Romulus der Große - 
•           Ungeschichtliche historische Komödie.         In vier Akten. 

• Autor: Friedrich Dürrenmatt

• Verlag: Diogenes Verlag; Auflage: 12., Aufl. (Oktober 1998)

• Sprache: Deutsch

• Taschenbuch: 176 Seiten

• ISBN-10: 3-257-23042-7

• Preis: 9,90 € bei Thalia

• Inhalt:

Das Drama Dürrenmatts setzt sich mit dem Untergang des Römischen Reichs auseinander, beruft sich dabei aber nicht auf historische Fakten.

Das Stück spielt im 5. Jahrhundert nach Christus. Der römische Kaiser Romulus - der Große lebt mit seiner Frau Julia und seiner Tochter auf dem Land, wo er den ganzen Tag isst, schläft und sich um seine Hühner kümmert. Das Stück beginnt damit, dass der Reiterpräfekt Spurius Titus Mamma am Hof erscheint, um dem Kaiser mitzuteilen, dass die Germanen an deren Spitze Odoaker ist, immer mehr römische Gebiete einnehmen. Doch Romulus möchte Spurius Titus Mamma nicht anhören und beschwört ihn schlafen zu gehen und sich von dem langem Ritt zu erholen....

Kritik:

Für mich war die Komödie sehr schwierig zu lesen, da ich an ein Werk Dürrenmatts hohe Erwartungen hatte, denn sowohl "Der Besuch der alten Dame", als auch "Die Physiker" gehören zu meinen Lieblingswerken.

Zunächst dachte ich, dass meine Erwartungen enttäuscht wurden, doch je mehr ich darüber nachdenke, stelle ich fest, dass "Romulus der Große" einfach nur anders ist. Dies mag an den historischen Begebenheiten liegen, aber vielleicht auch an der Art der schlimmstmöglichen Wendung, welche in dem Fall vor sieht, dass das Römische Imperium nicht fällt. Wer sich jetzt fragt, was es mit der schlimmstmöglichen Wendung auf sich hat, sollte wissen, dass Dürrenmatt eine eigene Theatertheorie aufstellte, nach der in der heutigen Zeit nur noch Komödien funktionieren, da es nicht mehr die Schuld des Einzelnen sondern nur noch eine kollektive Schuld gibt, da die Welt sich im Chaos befindet. Desweiteren sagte er, dass ein Stück erst dann zu Ende sei, wenn es die schlimmstmögliche Wendung vollzogen hätte. Ja, das war gerade alles sehr theoretisch, aber das gehört zu Dürrenmatt einfach dazu und ich habe es versucht kurz zu halten.

So aber nun zurück zur Kritik. Ich mag die Idee Dürrenmatts, ein Szenario zu beschreiben, in der das Römische Reich unter geht und der verarmte Kaiser sich mehr um seine Hühner kümmert, als um den Untergang des Reichs. Ich stehe auf diese Art von Situationskomik, welche noch auf die Spitze getrieben wird, in dem die Hühner die nach römischen Herrschern benannt wurden kaum oder gar keine Eier legen, während hindessen das einzige Huhn, Odoaker, welches nach dem Führer der Germanen benannt wurde, gleich 3 Eier legt. 

Desweiteren ist Dürrenmatt sehr angenehm zu lesen, weil er viele Regieanweisungen in seinen Theaterstücken aufschreibt, wodurch man sich vieles besser vorstellen kann. Dennoch ist dies kein Stück für zwischendurch, wenn man den Humor Dürrenmatts verstehen will.

Wer jedoch bei diesem Werk eine Geschichtsgenauigkeit erwartet ist bei dieser Komödie, wie der Untertitel schon verrät falsch. 

Jedoch stellt Dürrenmatt in "Romulus der Große" auf eine sehr interessante Art und Weise den Wunsch des Kaisers nach dem Untergang des Römischen Imperiums dar. Und er hinterlässt dabei viele Eindrücke die sich nach und nach ordnen.

Ich hoffe Ihr habt mit dem Werk genauso viel Spaß wie ich.




Eure Noa